Würfel, Bronze, 20 x 20 x 20 cm, 2003, Foto: Thilo Mechau
Skulpturen
OMI Riesterer Skulpturen
Skulpturen Würfel
Hängewürfel im Kapitelsaal Kloster Brombach
2006
Sperrholz
100 x 100 x 100 cm
Foto: Thilo Mechau
OMI Riesterer als Zimmermann, Architekt und Künstler
Geometrische Erkundungen am Würfel
Was passiert, wenn ich einen Würfel, geschichtet aus regelmäßigen Hölzern, schräg anschneide?
Der Würfel, wie er uns meist begegnet, ist ein sechsflächiger symbolträchtiger platonischer Körper. Er lebt in der Vorstellung eindeutig als ein Ganzes, als stabile Erscheinung einer unverwundbaren Äußerlichkeit. Die minimal art hatte ihn in den sechziger Jahren sozusagen wieder entdeckt. Donald Judd machte ihn zum Ausgangspunkt und schätzte ihn als Einheit ohne Teile. Auch wenn anderswo am Würfel in einer mathematisch orientierten Kunst oft Teilungen vorgenommen wurden, blieb sein Ganzes in der Vorstellung unberührt. Wo er Schatten warf, waren diese kompakt nach seinem Äußeren abzuschätzen. Insgesamt ein interessantes, einheitliches Objekt.
An dieser Vorstellung rüttelt radikal der Bildhauer OMI Riesterer, der auch über Erfahrungen als Architekt und Planer verfügt. Auch er stellt sich den Würfel als ein Ganzes vor, wenn er ihn für seine ungewöhnlichen Experimente benutzt. Doch hat ihn einmal frustriert, dass die menschliche Vorstellungskraft beschränkt ist.
Vor etwa zehn Jahren legte er sich deshalb die Fragen vor: Was passiert eigentlich, wenn ich einen Würfel aus regelmäßig geschichteten quadratischen Hölzern schräg anschneide? Wie sehen dann die Schnittflächen des neuen Würfels aus? Die Antworten entziehen sich der sprachlichen Darstellung. Hingegen kann versucht werden, die Vorbereitungen zu den Untersuchungen des Würfelinneren zu beschreiben. Das heißt, zur Prüfung seiner Vorstellungskraft kann sich OMI Riesterer nicht mit einem gegebenen, einheitlichen Ganzen begnügen. Er muss sich selbst ein in Schichten gebautes Objekt vorgeben und er muss dieses Schichtenobjekt selbstverständlich nicht gerade, sondern schräg anschneiden.
Die Erfahrung des Neuen steht wieder einmal vor jeder Vorstellungskraft. Obschon in diesem Fall der Aufbau des Würfels und die in das Innere gerichtete Operation zu den noch verständlichen Vorgängen zählen, wird doch erkennbar, dass es sich nicht um die Herstellung eines Objekts eines Kanons handelt, sondern um das Beweisstück eines Experiments.
Eugen Gomringer
Hohlwürfel
2007
37 x 37 x 37 cm
Bronze
Foto: Thilo Mechau
Hohlwürfel
2007
27 x 26 x 25 cm
Bronze
Foto: Thilo Mechau
Würfel
4 Ansichten
3 – 2004
22 x 21,5 x 23 cm
Aluminium
Fotos: Thilo Mechau
Mehrere Wände
2002
Foto: Thilo Mechau
Bronzeteile
2002
Foto: Thilo Mechau
Riesterer bedient sich grundlegender stereometrischer Figuren und untersucht ihre Reaktionen auf seine „chirurgischen“ Eingriff.
In welchen Zustand wechselt der beschnittene, durchbohrte und in seinen Binnen- und Außenflächen so massiv irritierte Block?
Welche Rhythmik entsteht und welches Eigenleben beginnen die Formenkompartimente zu führen?
Welche Eindrücke vermittelt der geöffnete Körper in seinen neuen Durchblicken?
Prof. Dr. Helge Bathelt
Würfel
2011
44 x 44 x 44 cm
Stahl geschweisst
Foto: Thilo Mechau
Kleiner Würfel
2005
12,5 x 12,5 x 9,5 cm
Eisenguss geölt
Foto: Thilo Mechau
Würfel schwarz
4 Ansichten
2 – 2002
22 x 22 x 23 cm
Eisen
Fotos: Thilo Mechau
Würfel rostig
4 Ansichten
1 – 2004
22,5 x 21 x 20 cm
Eisen
Fotos: Thilo Mechau
Stahlwürfel gerostet
„Sechsteil“
64 x 64 x 64 cm
Brüssel 2013
Foto: Barbara Jäger
Stahlwürfel gerostet
44 x 44 x 44 cm
Hegne 2019
Foto: Barbara Jäger
Würfel
2007
h = 10 cm
Aluminiumguss
Foto: Thilo Mechau
Wand
2007
h = 18 cm
Aluminiumguss
Foto: Thilo Mechau
Würfel
4 Ansichten
2007
h = 7 cm
Aluminiumguss
Fotos: Thilo Mechau
Die unterschiedlichen Materialien, die Wirkung des Lichtes, der Perspektive und das Spiel von polierter und matter Fläche in den Bronzen bieten einen außergewöhnlichen optischen Reiz.
Prof. Dr. Helge Bathelt
Würfel und Wände
2002
Bronze
Foto: Thilo Mechau
Schrägwürfel
2002
Bronze
Foto: Thilo Mechau
Stehend mit rund
2002
19 x 10 x 7 cm
Bronze
Foto: Thilo Mechau
Offener Würfel
26 x 26 x 26 cm
Bronze
2005
Foto: Thilo Mechau
Würfel
8 x 8 x 8 cm
Bronze
2003
Foto: Thilo Mechau
Schwarze liegend, l = 210 cm, Holz und Grafit, 2010, Foto: Thilo Mechau
Glänzend Stehend
2013
h = 110 cm
Aluminium geschweißt
Foto: Thilo Mechau
Wooden Tower
2008
h = 129 cm
Esskastanie geölt
Foto: Thilo Mechau
Säule Rechteck
2016
Aluminium
h = 35 cm
Foto: Thilo Mechau
Wand Stahl
2016
40 x 40 x 4 cm
Foto: Thilo Mechau
Große Wand
2015
Aluminium – Kanten poliert
83 x 60 x 14 cm
Foto: Thilo Mechau
Vollwürfel
2008
32 x 32 x 32 cm
Esskastanie geölt
Foto: Thilo Mechau
Mantel und Kern
Bodenarbeit
2009
je 50 x 50 x 50 cm
Tannenholz
Fotos: Thilo Mechau
Offener Würfel
2017
Tanne / Fichte
10 x 8 x 8 cm
Foto: Thilo Mechau
Geschlossener Würfel
2017
Tanne / Fichte
10 x 8 x 8 cm
Foto: Thilo Mechau
Schräge Wand
2017
Tanne / Fichte
20,5 x 21 x 8 cm
Foto: Thilo Mechau
Quader
2017
Robinie
18 x 20 x 7 cm
Foto: Thilo Mechau
Würfelturm 3-teilig
h = 3 m
Beton
Grezhausen 2016
Foto: Barbara Jäger
Turm
2007
29 x 10 x 10 cm
Eisenguss geölt
Fotos: Thilo Mechau
Wand
2007
24 x 22 x 8 cm
Eisenguss geölt
Foto: Thilo Mechau
Skulpturen Technische Gegenstände
OMI Riesterers Bohrer, Schrauben und Ketten
Technische Gegenstände aus Holz
Schraube
Holzbildhauer Symposium Marbach
1991
h = 280 cm
Akazie
Foto: Barbara Jäger
Holzschraube
Bronze
1994
h = 187 cm
gegossen bei Karlsruher Kunst- und Glockengießerei Carl Metz
Foto: Thilo Mechau
Bohrer und Schrauben werden Schritt für Schritt abstrahiert.
Bei den Schrauben und Bohrern geht OMI Riesterer von Alltagsgegenständen aus, die er in einem ihnen artfremden Material ausführte. Während der intensiven Auseinandersetzung mit dem Gegenstand entfernte sich dieser immer mehr von der Ausgangsform. Die hölzerne Schraube wird kantig, flächig und bekommt die Form eines Reliefs. Mit der „Bronzeschraube“ wird der Gegenstand wieder in sein Ausgangsmaterial zurückgeführt, behält aber nun die Struktur des bewitterten Holzes.
Auch der Bohrer macht verschiedene Veränderungen durch. Vom überdimensionalen Bohrer aus Holz über den Bohrer ohne Kern – und damit ohne wirklich Stabilität – mit dem Titel „Zauberflötenbohrer“ bis zur freien Form „Gedreht“. Bei diesem Thema meldet sich auch wieder der Architekt mit Variationen zu einem Bohrerhochhaus.
Brigitte Baumstark
Kronenplatz Krone
h = 120 cm
1988
Eiche
Foto: Thilo Mechau
Holzbildhauer Symposion Marbach
1991
Foto: Barbara Jäger
Fahne
1998
Eschenholz auf Stahlsockel
190 x 50 x 10 cm
Foto: Thilo Mechau
Bohrergruppe
Zauberflötenbohrer, Kiefer, 1991, h = 240 cm
Dreiarmig, Eibe, 1993, h = 280 cm
Langer Bohrer, Vogelahorn, 1990, h= 228 cm
Foto: Thilo Mechau
Kettensprung
1991
l = 120 cm
Linde
Foto: Thilo Mechau
Große Kette
1993
l = 5 m
Akazienholz
Foto: Thilo Mechau
Die Kette besteht aus natürlich gewachsenen, gebogenen Hölzern. Sie erinnern an Gelenke, werden figürlich, die Assoziation von Bewegung kommt hinzu.
Sofort drängt sich die Verbindung auf zu Menschen, die gefangengehalten werden und die in ihrer Pein mit der Kette verschmelzen.
Brigitte Baumstark
Rundteile
2002
Vogelahorn
h = 84 cm
Foto: Barbara Jäger
Wand rund 1
2002
Holz gefasst
h = 63 cm
Foto: Barbara Jäger
Skulpturen Holz als Formgeber
OMI Riesterer Skulpturen
Holz als Formgeber
Winterreise Nr. 5
1994
h = 87 cm
Kiefer
Foto: Thilo Mechau
Winterreise Nr. 1
1994
h = 54 cm
Kiefer
Foto: Thilo Mechau
Geometrisierung verstärkt die bewegte Form gefundener Hölzer
Auf Spaziergängen sammelt OMI Riesterer interessant geformte Äste. Im Atelier überarbeitet er sie und verwandelt den runden Querschnitt zu vierkantigen Hölzern. Dabei folgt er der natürlichen Biegung und Verwindung des Astes ohne diesen wesentlich zu verändern. Die Geometrisierung macht die Form besser lesbar. Die Kanten und Flächen verstärken die bewegte Form.
Die bearbeiteten Holzstücke ordnet OMI Riesterer entweder als liegende Gruppen an oder stellt sie als aufstrebende Form auf. Dabei behauptet das Werk seine Eigengesetzlichkeit, denn nur in seinem Schwerpunkt kann es optisch befriedigend stehen.
Brigitte Baumstark
Irrweg
1994
h = 140 cm
Kiefer und Buche
Foto: Thilo Mechau
Fächerstele
1999
Akazienholz
h = 400 cm
Foto: Barbara Jäger
Fächerstele
1999
Akazienholz
h = 400 cm
Foto: Barbara Jäger
Aufgesägt V
2001
Akazienholz
h = 105 cm
Foto: Barbara Jäger
Aufgesägt IV
2001
Akazienholz
h = 130 cm
Foto: Barbara Jäger
Werkgruppe
mit Kette, Flachschrauben, Wetterfahnen und Wanderstab
1994
Foto: Thilo Mechau
Atelier OMI Riesterer, Atelierhaus Neue Schule, Karlsruhe-Bulach, Foto: Frank Dinger
OMI Riesterer
2020
Foto: Markus Frohme